Elja ® Gewichtstiere – wie alles anfing und warum das Gewicht so wichtig ist.

Puh, wo soll ich anfangen? … am Besten am Anfang.

Uns wurden 2 wunderbare Söhne geschenkt. Mein jüngerer Sohn ist mit einer ganz besonderen Art und Weise auf die Welt gekommen. Er ist Autist. Er ist besonders und vielfältig.


Was bedeutet Autismus für mich und wie erlebe ich es durch meinen Sohn:

Ich beschreibe Autismus immer wie den Regenbogen, so vielfältig die Farben des Regenbogens sind, sind auch die Erscheinungsformen. Kein Autist gleicht dem anderen, wie auch kein Mensch dem anderen gleicht. Bei einem liegen die Stärken da und beim anderen wo anders. Genauso ist es auch mit den Schwächen, manche brauchen permanent Unterstützung, manche können ein selbständiges Leben führen. Manche entsprechen den Klischees des Autismus (in der eigenen Welt lebend, kein Blickkontakt, zurückgezogen, hochbegabt), manche wirken nach Außen untypisch und trotzdem sind sie Autisten. Klar, denn es gibt nicht DEN einen, allgemein gültigen, Autisten.

Für mich sind Autisten sehr gefühlsvolle, sensitive, ehrliche, einzigartige und liebevolle Menschen, die Struktur lieben, vieles wortwörtlich nehmen und sich somit mit Ironie und Scherzen schwer tun.

Zwei große Themen meines Sohnes möchte ich mit euch teilen, damit ihr versteht, warum ich für ihn die Gewichtstiere entwickelt habe. Und zwar, die Gefühle und das Wahrnehmen:

Die Gefühlswelt ist ganz stark ausgeprägt und sorgt oft für überwältigende Momente – im positiven wie auch im negativen Sinn. Es entsteht ein Gefühlschaos.

Die Wahrnehmung ist anders, deutlich anders. Alles was über Sinne – sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen, Gleichgewicht – wahrgenommen werden kann, kann im Gehirn nicht richtig gefiltert oder/und nicht richtig zugeordnet werden. Es entsteht ein Wahrnehmungschaos.

Ängste und Zwänge entstehen.

Stell dir vor, du bist auf einem kleinen Boot, seit Tagen und Wochen. Du weißt nicht mehr welcher Tag ist, welche Uhrzeit. Unendlich viele Geräusche sind um dich herum und das Boot schwankt heftig. Du kennst die Geräusche nicht, du kannst sie nicht zuordnen. Du weißt nicht ob sie Gefahr oder Hilfe bedeuten. Das Schwanken des Bootes löst Übelkeit aus, du kannst dich nicht mehr konzentrieren. Du hast Angst. Du wirst wütend. Du bist unruhig.

Was würde dir jetzt helfen? Wahrscheinlich: Sicherheit, Halt, Vertrautes, Struktur ….

So oder so ähnlich muss es sich für Menschen anfühlen, wenn sie, aus welchem Grund auch immer, in ihrer Gefühls- und Wahrnehmungswelt gestört sind bzw. werden. Zumindestens stelle ich es mir so vor.

Danke, dass ich zur Einleitung so ausführlich werden durfte, aber es ist wichtig um zu verstehen, was ich mache und wofür ich es mache.

Ich wollte meinem Sohn helfen sich besser zu spüren, ihm Halt geben, damit er besser mit sich und der Welt zurecht kommt.

Bei der sensorischen Integrationstherapie meines Sohnes habe ich erfahren, wie wichtig die Förderung der Tiefenwahrnehmung und der Sinne für die kindliche Entwicklung ist. Wenn ich spüre, wo mein Körper anfängt und wo er aufhört, dann weiß ich wo ich bin und wo im Raum ich stehe. Ich fühle mich gut, ich fühle mich sicher. Wenn ich meinen eigenen Körper gut spüre, bin ich durch ihn nicht abgelenkt und kann mich auch auf mein Außen konzentrieren. Etwas Schweres hilft dabei.

Auf Anraten unserer Therapeutin machte ich mich auf die Suche nach schweren weichen Gegenständen. Ich fand nichts Passendes, also nähte ich meinem Sohn selbst ein Stofftier und füllte es mit Quarzsand. Das war die Geburt meines ersten Gewichtstieres. So ist, aus der Not heraus, die Idee meiner elja ® Gewichtstiere entstanden.

Warum gerade ein Gewichtstier, ein mit Sand gefülltes Kissen wäre ja genauso schwer?

Ja, aber ich wollte einen spielerischen Zugang.

Es macht doch viel mehr Spaß mit einer Katze oder einem Hund zu spielen als mit einem Kissen, oder?

Es ist auch viel cooler in der Schule eine Schildkröte auf dem Schoß liegen zu haben und im Panzer den Sand zu massieren, als ständig ermahnt zu werden „sei doch endlich ruhig und bleib sitzen“, oder?

Es ist doch viel schöner die bunten Wendepailletten der Regenbogentiere zu wischen und in die glitzernde Farbenwelt abzutauchen, als ständig mit seinem überwältigenden Gefühlschaos konfrontiert zu sein, oder?

Quasi … Urlaub für das Gehirn und die Sinne.

Sind die Gewichtstiere denn nur für Autisten?

Nein. Ich habe sie zwar für meinen autistischen Sohn entwickelt, aber im Laufe der Zeit hat sich jedoch herauskristallisiert, dass die Gewichtstiere nicht nur für Menschen mit Autismus, Wahrnehmungsproblemen und ADHS gut sind, sondern einfach ein wertvolles Spielzeug, besser gesagt ein „Du gibst mir Halt – Tier“ für jung und alt sind.

Was steckt in einem Gewichtstier?

Welche Visionen verfolge ich mit meinem Herzensprojekt elja®?

  1. Ich möchte Kindern und Erwachsenen mit dem Wirken der Gewichtstiere unterstützen.
  2. Ich möchte MitarbeiterInnen aus Region flexible Jobs anbieten. Vorzugsweise Mamas, die sonst schwer einen Job finden.
  3. Ich möchte einen „Special-Need-Topf“ aufbauen. Aus dem Topf sollen Menschen, die ein Gewichtstier brauchen, sich aber keines leisten können, günstig zu einem kommen. Wie der Topf finanziert wird, ist noch offen. Zwei Ideen hätte ich dafür:
    1.  bei jedem regulären Kauf, fließt ein Special-Need-EURO, in den Topf
    1. Firmen oder Private füttern den Topf oder übernehmen eine Gewichtstierpatenschaft
  4. Es wäre schön, wenn durch elja ® mein Sohn als Erwachsener einen Arbeitsplatz findet
  5. Ich möchte ein Social-Business damit aufbauen

Was sagen PädagogInnen zu den Gewichtstieren? Die Gewichtstiere …

Die vielen Feedbacks die ich von meinen großen und kleinen KundInnen, von PädagogInnen und von TherapeutInnen bekomme, beflügeln mich weiter zu machen um mit den Gewichtstieren noch viel zu bewegen und viel zu unterstützen. Mein Herzensprojekt.

Elisa Wegl

Kontakt: www.elja.at.

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